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Im Interview mit Mag. Peter Zeman, Geschäftsführer der Zeman-Gruppe

Das Unternehmen, die Zeman-Gruppe ist heute nach wie vor vollständig in der Hand der Familie und wird in der zweiten Generation von Mag. Peter Zeman, dem Sohn und Nachfolger des Firmengründers, geführt. Die Verwirklichung innovativer Ideen steht bei Zeman seit jeher im Vordergrund.

Herr Mag. Zeman, was spricht aus Ihrer Sicht für den Werkstoff Stahl?

Peter Zeman: Stahl weist einige spezielle Vorzüge auf und ist im Vergleich mit allen anderen Werkstoffen der flexibelste Baustoff. Mit Stahlkonstruktionen, die sehr anpassungsfähig sind, können große freie Spannweiten realisiert werden, wodurch die Innenräume variabel gestaltet werden können und auch sehr einfach zu einem späteren Zeitpunkt umgestaltet werden können. Ein gutes Beispiel dafür ist ein Betriebsobjekt in Deutschland, das für die IG Farben zwischen 1928 und 1931 aus Stahl und Stein errichtet wurde und durchgehend bis heute genutzt wird. Das Gebäude ist heute Teil der Goethe Universität, wobei sich der Verwendungszweck in der Zeit der Nutzung bereits drei Mal verändert hat.

Wir haben auch schon alte Stahlhallen von einem Grundstück auf ein neues Gelände für unsere Kunden versetzt. Im Unterschied zu anderen Baustoffen lässt sich dies bei Stahlgebäuden auch wirtschaftlich vertretbar durchführen. Diese Flexibilität wirkt sich somit auch ressourcenschonend und positiv für die Umwelt aus, da nicht bei jeder neuen Nutzungsabsicht neu gebaut werden muss.

Stahl gehört zudem zu jenen Baustoffen, die eine Recyclingquote von 99 Prozent aufweisen. Stahl hat sogar eine höhere Recyclingquote als Glas, Papier oder Gold. Ein großer Teil wird nicht eingeschmolzen, sondern wieder verwendet.

Wie beurteilen Sie die aktuelle Marktlage in der Stahlbaubranche?

Peter Zeman: In Österreich dominiert immer noch das Billigst-Bieter-Prinzip. Das bedeutet, dass der Zuschlag im Vergabeverfahren an jenes Angebot ergeht, welches den günstigsten Preis veranschlagt. Die ausführenden Unternehmen, die im Prozess vorsprechen, bieten im Idealfall genau jene Leistungen an, die ausgeschriebenen sind, um vergleichbar zu bleiben und um rechtliche Probleme bei der Vergabe zu verhindern. Es gibt meist keine Abgeltung von zusätzlichen Planungsleistungen in der Angebotsphase. Die Preiskalkulation bei Projekten bezieht sich meist stark auf die Planung und auf die Statik. Die Erfahrungen der Ingenieure in den ausführenden Firmen werden meist nicht in die Planung des Projektes miteinbezogen. Sämtliche anderen Faktoren, wie Materialverfügbarkeiten, Logistik, Transport oder Montagetechniken werden eben so wenig beurteilt.

Welche Vergabeverfahren sind in anderen Ländern verbreitet?

Peter Zeman: In vielen Ländern ist das Best-Bieter-Prinzip bereits gängige Praxis. Dieses Best-Bieter-Prinzip wird so definiert, dass der Zuschlag demjenigen erteilt wird, der das technisch und wirtschaftlich günstigste Angebot gemäß den festgelegten Zuschlagskriterien darlegt. Mögliche Zuschlagskriterien sind: Lieferfristen, Ausführungsdauer, Betriebskosten, Qualität, Versorgungssicherheit, Preis etc. Kein Zuschlagskriterium ist aber beispielsweise die Ortsansässigkeit eines Bieters. Nur in jenen Fällen, wo die Leistung eindeutig so beschreibbar ist, dass sich neben dem Preis keine weiteren Kriterien finden lassen (z. B. gleiche Qualität, gleiche Lebensdauer, aber auch gleiche Erhaltungs- und Betriebskosten), kann der Preis als einziges Zuschlagskriterium angegeben werden. In Österreich haben wir hier eindeutig noch Aufholbedarf.

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